Geld auf der Bank = Zahlungsversprechen

Die aktuelle Immobilien- und Finanzmarktkrise in den USA, die ja auch bei uns schon reichlich Opfer gefordert hat, gibt mir die Gelegenheit, eine Selbstverständlichkeit herauszustellen, über die sich viele gar nicht klar sind:

Geld auf der Bank ist kein Geld, sondern ein Zahlungsversprechen!

Wenn wir also Geld auf der Bank einzahlen, haben wir zunächst einmal kein Geld mehr, sondern wir tauschen (Bargeld) gegen ein Zahlungsversprechen. Die Bank verspricht uns, das eingezahlte Geld später, wenn wir es brauchen, auszuzahlen (böse Zungen behaupten: Gib Du mir 1 EUR und gebe Dir später 90 Cent). Zu deutsch: Die Bank hat gegenüber dem Einzahler eine Verbindlichkeit. So ist auch zu erklären, warum Banken im Durchschnitt mit nur etwa 5-10 % Eigenkapital arbeiten. Genial, nicht wahr: Man arbeitet überwiegend mit fremdem Geld (Zahlungsversprechen) und verdient damit selbst nicht schlecht. Und damit sind wir beim springenden Punkt.

Wir können nicht sicher sein, dass die jeweiligen Einlagensicherungsfonds der Banken, eine in die Krise geratene Bank, die meist durch zu viele faule Kredite in die Krise gerät, auch wirklich ausreichend stützen kann, damit wir das Zahlungsversprechen der Bank auch wirklich wieder zu Geld machen können, wenn wir es einlösen wollen. Rennen also alle Gläubiger gleichzeitig zur Bank und wollen ihr Geld, dann wird die Bank nicht alles Geld auszahlen können. Dies wird auch bei gesunden Banken der Fall sein. Unser Geld- und Kreditwesen, samt innewohnendem Zins- und Zinseszins-Effekt, ist also der Tendenz nach instabil. Selbst irreale Ängste, vom Großteil des Publikums geglaubt, können durchaus reale Konsequenzen zeitigen. Nirgendwo schlängt die Psychologie mehr durch als hier.

Auch in Deutschland mußte schon so manche Bank gestützt werden. Gerät aber das gesamte Banken- und damit Geld- und Kreditwesen ins Wanken (nebenbei dann auch alle Versicherungsverträge wertlos sind), werden wir außer wertlosen Kontoauszügen nichts mehr in den Händen halten, wenn wir nicht Vorsorge treffen. Bloß, wie kann das geschehen?

Nun, eine Antwort darauf ist schwer möglich. Wir alle müssen mit diesem System leben. Was wir aber tun können, ist sicher folgendes:

a) Wir können wachsam sein. Signale hören und sehen, so wie jetzt. Keine längerfristigen Kontrakte eingehen, Cash muß sofort fällig sein. Dann kann man es noch rechtzeitig auf eine andere Bank bringen oder in eine andere Währung tauschen oder auch Sachwerte kaufen.
b) Nicht alles Geld auf die Bank. Zusätzlich in hauptsächlich „mobile“ Sachwerte investieren, auch wenn sie unverzinslich sind, dazu zählen auch Gold und Silber.
c) In die eigenen Fähigkeiten investieren, damit man jederzeit wieder neu anfangen kann oder schnellstmöglich das Land verlassen kann.

Es gibt da sicher noch einiges mehr, was man unternehmen kann, vertrauen sollte man aber stets nur sich selbst. Ich will Sie nicht verrückt machen: Ein unmittelbarer Zusammenbruch unseres Geldwesens steht uns glaube ich, zumindest in internationaler Dimension, nicht bevor. Wenn aber einige deutsche Großbanken in die Schieflage geraten, nur weil in den USA Kredite an Leute vergeben werden, die in Deutschland nicht mal das Konto überziehen dürften, dann gibt mir das zu denken. Ihnen hoffentlich auch! Machen Sie sich gerade jetzt Gedanken darüber, wem Sie die Früchte Ihrer Arbeit anvertrauen, und wie Sie investiert sind. Die Investition in Pyramiden und damit in bloße Nutzlosigkeit und Illusion war sicher noch nie ratsam. Also immer schön achtsam sein!

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