Spiel nicht mit den Schmuddelkindern! Oder etwa doch?

Einige Leser kennen vielleicht noch das Lied „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ von F.J. Degenhardt. Er nimmt darin die elterliche „Weisheit“ auf´s Korn, sich mit den Straßenkindern nicht einzulassen. Die Eltern leben ja bekanntlich stets in der Sorge, dass ihre Kinder in „schlechte Gesellschaft“ geraten, deren negative Eigenschaften annehmen.

Recht hat er der Degenhardt! Ich bin inzwischen zur Erkenntnis gelangt, dass nur die „Straße“ ein guter Lehrmeister ist. Auf der Schule für die höheren Töchter lernt man höchstens, die Nase möglichst arrogant zu Rümpfen – endlich bin ich mal wieder frech 🙂

Die Straße gibt die Spielregeln des Überlebens am besten wieder – nicht die Schule. Deshalb sage ich ja auch straßenschlau – nicht schulklug. Die Praxis läuft draußen ab. Und da heißt es bekanntlich häufig „Dreck fressen“.

Und wie sieht es mit der „gesellschaftlichen Qualität“ bzw. den Charaktereigenschaften der Straßenkinder aus? Engel wird man dort sicher keine treffen. Vor allem trifft man dort selten auf Scheinheiligkeit und Heuchelei, wie bei den Sektglashaltern. Die letztgenannte Gruppe hat sich von der Realität bereits soweit entfernt, dass sie kaum überleben würde, wenn sie noch mal von vorn anfangen müßte, was schnell passieren kann, wenn die schützende Hand fehlt.

Als Berater weiß ich, wovon ich rede. Ich mußte mir schon so viele Lügen anhören, bin auf so viele unaufrichtige Menschen getroffen, dass ich ganze Galerien damit füllen könnte. Kollegen werden mir da sicher zustimmen.

Mein Tipp lautet daher: Wir alle sollten uns mehr auf unsere Wurzeln besinnen, und mehr an den Gesetzen der Straße (und damit der Natur) orientieren. Wir sollten direkter werden und diese elende Scheinheiligkeit bekämpfen, wo es nur geht. Die sogenannten „Eliten“ und „Gutmenschen“ sind sicher kein gutes Vorbild. Nicht nur für unsere Kinder nicht, auch für uns nicht. Es sei denn, wir wollen das Lügen lernen. Da gibt es nichts besseres als den Einstieg in die Politik. Der Weg heraus aus der „Blender-Gesellschaft“, hin zur „Wahrhaftigkeit“ allein führt uns aus der „Krise“.

Weg mit den Lebenslügen, runter auf den Boden der Tatsachen!

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