Geldanlage: Wie erkenne ich unseriöse Anbieter?

Vor einiger Zeit war die Göttinger-Gruppe  in aller Munde. Das Anlage-Modell mit den atypischen Stillen-Beteiligungen ist ja voll in die Hose gegangen. Ich selbst hatte auch schon mal mit den Jungs zu tun, allerdings gleich erkannt, dass dieses Modell nichts weiter ist, als ein raffiniert ausgeklügeltes Schneeballsystem. Das ist nichts besonderes, ist doch im Grunde unserer gesamtes Wirtschaftsmodell auch nichts weiter, als ein gigantisches Schneeballsystem. Die Finanzkrise rund um solch üble Juns wie die Lehman Brüder hat es gezeigt. Man muß nur drauf achten, in der Pyramide ganz oben zu stehen … 😉 Aber lassen wir das, ich werde das an anderer Stelle vielleicht noch mal ausführlicher kommentieren.

Hier geht es mir nur darum, festzustellen, dass man solche unseriösen Angebote, auch anderer Anlageformen, doch recht leicht durchschauen kann. Hätten die vielen Geprellten, die jetzt in den Medien so viel Tränen vergießen, doch mal lieber ihren Grips angestrengt und ihre Gier im Zaum gehalten, dann wäre ihnen einiges erspart geblieben. Und da meine Leser ja optimal profitieren sollen, anbei mal an paar Tipps, wie man solche Pappenheimer schnell durchschaut:

a) Wie ist der erste Kontakt zustande gekommen?

Telefonisch? Grundsätzlich verboten. Unter allen Umständen den Hörer sofort aufknallen. Deshalb bedienen sich die Anbieter ja auch der Masche „Freunde und Bekannte“ . Da hört man ja meistens erst mal zu und schon wird man zugeschwallt. Also kritisch und aufmerksam bleiben. Und hat man keinen Bedarf, und die weinigsten haben das, auch hier das Gespräch möglichst freundlich, aber bestimmt beenden.

b) Der Dauerbrenner: Die Rendite!

Geben Sie mir 10.000 € und ich gebe Ihnen in 3 Monaten 30.000 € zurück! Garantiert! Ja nee, iss klar! Solche Renditen sind i.d.R. kaum zu erzielen. Nur von absoluten Vollprofis, mit direktem Draht zur Quelle. Und die werden Ihnen ihre Tricks kaum verraten und die Renditen natürlich für sich selbst einstreichen. Natürlich ist nicht jede Rendite oberhalb des Sparbuchs gleich unseriös (eher schon der Sparbuchzins). Jedoch erhöht sich mit jedem Prozent-Punkt das Risiko, bis hin zum Totalverlust. Und Renditen von 30, 100, 1000 und gar mehr Prozent bringen meist Kummer und Sorgen, dann nämlich, wenn sie sich nicht so, wie versprochen, realisieren und sich oft gar ins Gegenteil verkehren.

c) Mit Speck fängt man Mäuse!

Die Anlagebetrüger sind natürlich schlau und zahlen erst einmal etwas aus, um ihr Modell Publik zu machen und ihre Seriosität herauszustellen. Diese Leute wollen schließlich in großem Stil abkassieren. Doch der Trick ist uralt. Ich frage mich, warum immer noch so viele Leute darauf hereinfallen.

d) Anbieter-Check

Firma erst seit kurzem auf dem Markt, kein Handelsregistereintrag oder gar Rechtsform der Ltd. oder Corp. mit Sitz im Ausland? Finger weg! Aber auch, wenn es sich um einen bekannten Namen handelt, kann es sich um ein äußerst mieses Angebot handeln (siehe Lehman Brothers).  Die Zeitungen sind voll mit bekannten Namen und dreckigen Westen. Der Bekanntheitsgrad wird bekanntlich schamlos für nicht ganz koschere Sachen genutzt. Also auch hier vorsichtig sein und das Kleingedruckte aufmerksam lesen!

e) Druck?

Fühlen Sie sich unter Druck gesetzt? Unseriöse Anbieter tun dies. Das merkt man schnell und dann: „Da ist die Tür!“

f) Schützt der Notar?

Im Falle des Kaufes von Immobilien oder Firmenbeteiligungen wird stets ein Notar eingeschaltet. Doch aufgepaßt! Der Notar prüft lediglich, ob juristisch alles in Ordnung ist und beglaubigt dies. Der Notar prüft aber nicht den Anbieter oder Gewinnversprechen oder was auch sonst. Geht das Geschäft in die Hose, ist nicht der Notar verantwortlich. Häufig versuchen unseriöse Anbieter mit Sprüchen wie „Da ist doch der Notar davor!“ den unbedarften Anlegern zusätzlich Sand in die Augen zu streuen. In Wirklichkeit hat er sich jedoch selbst disqualifiziert, und dann spätestens raus mit dem Kerl!

Die Liste ist bestimmt nicht vollständig, aber den Kern trifft´s. Ich persönlich schätze die Lage so ein, das mindestens 30 % aller Geldanlagen Schrott-Anlagen sind, bei denen man nicht einmal das eingezahlte Geld herausbekommt oder sogar von Totalverlust bedroht ist. Häufig ist das Geld unter dem Kopfkissen sicherer als sonstwo.

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